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„Schutz der Kinder ist nicht verhandelbar“

„Die Krippenleitung und die Lebenshilfe Leer haben mir den Vorfall umfänglich dargestellt und auch erklärt, warum eine Kündigung des Mitarbeiters nicht möglich ist“, sagte Weeners Bürgermeister Heiko Abbas am Montagabend. Am Nachmittag hatte er ein Gespräch mit Heiko Höfelmann (Bereichsleiter Kinder und Jugend Lebenshilfe Leer) und Inga Koop (Leitung FiLius Krippen und Kindergärten). Dabei ging es um die aktuellen Vorwürfe gegen einen mittlerweile abgezogenen Mitarbeiter der Krippe an der Floorenstraße. Die Stadt Weener (Ems) hat die Lebenshilfe mit der Kinderbetreuung beauftragt.

„Zwei Krippenkinder sind durch den Mitarbeiter mit leichter körperlicher Gewalt angegangen worden. In einem Fall hatte er ein Kind stolpern lassen, in einem zweiten Fall ein Kind mit einem Spielzeug geschlagen“, bestätigt Höfelmann. Es handelt sich dabei aber nicht um schwere oder gar sexuelle Gewalt. „Dennoch darf so etwas nicht passieren. Wir haben den Mitarbeiter sofort aus der Einrichtung abgezogen“, so Höfelmann weiter. Weil der Mitarbeiter aber besondere Schutzrechte als Arbeitnehmer hat, habe man ihm nicht kündigen können. „Wir haben das sofort juristisch prüfen lassen“, sagt Höfelmann. Aber jeweils Abmahnungen und eine sofortige Versetzung seien rechtlich im Moment die einzige Konsequenz, die man ziehen könnte.

Wichtig sei zudem, dass alle betroffenen Eltern und auch der Elternbeirat umfassend informiert wurden. „Ich habe mit den Eltern und auch dem Elternbeirat heute telefoniert“, sagt Bürgermeister Abbas. „Alle haben mir bestätigt, dass die Krippenleitung transparent und nachvollziehbar mit dem Thema umgegangen ist. Insbesondere vom Elternbeirat wurde die offene Vorgehensweise der Lebenshilfe ausdrücklich gelobt.“ Die beiden Kinder gehen auch weiterhin in die Krippe. Auch die Stadt Weener (Ems) ist natürlich informiert worden, ebenso wie das Kreisjugendamt und auch das Landesjugendamt.

„Wir bedauern den Vorfall wirklich zutiefst und können uns nur dafür entschuldigen. Im Übrigen gibt es seit kurzem ein Kinderschutzkonzept in unseren Einrichtungen. Hier werden wir auf noch stärkere Anwendung drängen“, erklärt Höfelmann weiter. „Der Schutz der Kinder in unserer Stadt ist nicht verhandelbar. Ich bin froh, dass die Krippenleitung und die Lebenshilfe hier tätig geworden sind und es den beiden Kindern offenbar gut geht. Der Vorfall muss uns aber alle ermahnen, in Zukunft noch genauer hinzusehen, damit so etwas, oder sogar Schlimmeres in unserer Stadt verhindert wird.“

Bild (v.l.): Bürgermeister Heiko Abbas, Heiko Höfelmann (Bereichsleiter Kinder und Jugend Lebenshilfe Leer) und Inga Koop (Leitung FiLius Krippen und Kindergärten)