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Weihnachtsmarkt am Hafen fällt coronabedingt aus

„Wir haben uns diese Entscheidung sehr, sehr schwer gemacht“, sagt der neue Bürgermeister der Stadt Weener, Heiko Abbas, am Donnerstagmorgen. Er meint damit die Entscheidung, den beliebten Weihnachtsmarkt am 2. Adventswochenende am Alten Hafen abzusagen. „Vielen Menschen ist dieser Markt besonders wichtig und sie haben – wie wir auch – bis zuletzt gehofft, dass er stattfinden kann.“ Allerdings ließen die aktuellen Entwicklungen in der Corona-Pandemie den Verantwortlichen bei der Stadt Weener und der Hafen- und Tourismus GmbH, deren Geschäftsführer Abbas zugleich ist, keine andere Möglichkeit.

„Wir liegen mittlerweile bei einem Höchstwert der Infizierten von 68 in Weener – eine so hohe Zahl hat es noch nie gegeben“, erklärt auch Ordnungsamtsleiterin Xenia Nording. „Das besondere an unserem Adventsmarkt ist der familiäre Charakter, der durch die vielen Ehrenamtlichen, die Vereine, Schulen, Kindergärten und Hobbyaussteller entsteht. Mit Absperrungen, Einzäunungen, Besucherkontrollen und 2G- oder 3G-Regelung können wir unseren Adventsmarkt nicht durchführen.“ Und auf diese Sicherungsmaßnahmen könne man angesichts der Infektionszahlen nicht verzichten, so Nording weiter. Gerade für die vielen Kinder, die den Adventsmarkt sonst gerne besuchen, die aber nicht geimpft werden können, sei das Risiko nicht zu verantworten, sagen Abbas und Nording.

Auch andere Alternativen und Standorte wie den kleinen Park an der Marktstraße und den Vogelsang sowie auch das Gelände der Landsburghalle habe man unter die Lupe genommen, so Abbas weiter. Am Ende sei man aber zu dem Ergebnis gekommen, eine sichere Veranstaltung für alle Altersgruppen ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu garantieren. „Vor allem stehen in den Buden ja ehrenamtliche Helfer, die für ihre Vereine etwas Gutes tun wollen. Diese Gefährdung können wir Ehrenamtlichen wirklich nicht zumuten“, betont der Bürgermeister. Außerdem sei mehr als fraglich, ob bei der laufenden Entwicklung in den nächsten Wochen nicht noch schärfere Regelungen greifen und zum zweiten, „ob die Menschen angesichts der Lage überhaupt beruhigt und besinnlich auf einen Weihnachtsmarkt gehen können.“

Viele Bürger hatten sich in diesem Jahr auf ein Stück „Normalität“ hin zur Weichnachts- und Adventszeit gewünscht, betont Abbas. „Da geht es mir auch nicht anders.“ Aber bei der derzeitigen Lage sehen sich Stadt und HuT nicht in der Lage diese dringend gewünschte und ersehnte „Normalität“ – auch wenn es nur ein Adventsmarkt an einem Wochenende ist – bereit zu stellen. „Alle Kolleginnen und Kollegen haben in den letzten Tagen wirklich alle Optionen durchgespielt und sind selbst auch frustriert. Aber wie im letzten Jahr müssen wir hier leider sagen: Sicherheit geht vor“, so Bürgermeister. „Die Stadtverwaltung hofft dennoch, dass sich es für Menschen eine besinnliche und vor allem gesunde Adventszeit werden kann – auch ohne Markt.“