Die Geschichte der Törfwieven

Seit 1853 gab es für das Ausladen und den Verkauf des Torfes ein vom Gemeindeausschuss beschlossenes "Torfreglement".
Etwa 800 größere und kleinere Torfschiffe (Muttjes) unter Segel landetet jährlich hier im Hafen von Weener über 6000 Fuder Torf an (1 Fuder (Pferdefuhrwerk) enthielt 45 prall gefüllte Körbe Brenntorf).
Nun begann die Arbeit der "Törfwieven". Es waren handfeste Frauen, die den Torf in Körbe füllten und dann auf die Pferdefuhrwerke verluden. Die 100 Liter Körbe wurden zunächst halb gefüllt, kräftig geschüttelt und anschließend bis zum Rand aufgefüllt. Sie wurden durch den Torfaufseher per Handschlag auf korrektes Füllen der Körbe verpflichtet.
Für den schweren Arbeitsvorgang arbeiteten die "Törfwieven" im Team. Meist füllten zwei Frauen den Torfkorb. Das Hintragen und Absetzen des gefüllten Torfkorbes auf die Hafenkaje übernahm eine dritte Frau. Eine vierte packte den Korb auf das bereitstehende Pferderfuhrwerk.
Zur Würdigung der schweren Arbeit dieser Frauen und um die Erinnerung an den lebhaften Hafenbetrieb in vergangenen Zeiten wach zu halten, wurde den "Törfwieven" ein Denkmal gewidmet.
Karl-Ludwig Böke schuf die Figurengruppe nach Gesprächen mit einer Frau, die als Achtzehnjährige mit ihrer Mutter und Großmutter Anfang der fünfziger Jahre als "Törfwiev" tätig war.
Da also auch junge Mädchen diese Arbeit verrichteten, hat Böke zwei Frauen unterschiedlichen Alters dargestellt.